Die offizielle Bandgründung

Wir waren es leid, dass Monat für Monat nichts passierte. Wir brauchten unbedingt einen Proberaum! Die Räume, die wir uns ansahen, waren – man kann es nicht anders sagen: mies. Bruchbuden ohne Strom zu überteuerten Preisen oder inkl. Flaum an den Wänden. Es dauerte 15 Monate, bis wir endlich einen Proberaum hatten. 21m², Heizung und Strom in einem gesicherten Gebäude zu einem akzeptablen Preis. Endlich konnte es losgehen…

Im November 2012 bezogen wir den Raum, stellten unser Equipment auf, spielten – und waren fürchterlich schlecht. Philipp war nicht daran gewöhnt, seine Stimme durch einen Verstärker zu hören und sang dadurch schief. Und was unser Zusammenspiel anging – nun, wenn man sogar „Ring of fire“ total versaut, sagt das alles. Doch wir fanden schnell den gemeinsamen Takt wieder. Ab 2013 spielten wir unsere eigenen Songs.

Uns gibt es somit seit November 2012 offiziell, laut Mietvertrag.

Die inoffizielle Bandgründung & wie die Band funktioniert

Im April 2011 ging Holger nach London. Zum Glück für uns, denn dort entstanden die ersten Texte. „Tortured“, „Save the Vinyl“ und den „Schlachthofboogie“.

Nach Holgers Rückkehr im Sommer jamten Philipp und er. Um sich zu finden, coverte man die üblichen Verdächtigen: Cash, Cochran, Stray Cats und Ähnliches. Und es funktionierte! Stephan spielte am Anfang auf Töpfen und Wäschekörben – sehr amüsant!

Holger schrieb noch mehr Texte und die ersten Melodien schossen uns auch durch unsere Köpfe. „Save the Vinyl“ war der erste Song, der komplett stand, dicht gefolgt von „Tortured“ und dem „Schlachthofboogie“.

Die inoffizielle Bandgründung war Anfang 2011. Inoffiziell deshalb, weil wir noch keinen Proberaum und keinen Bandnamen hatten. Es entstand ein erstes Set-Up mit Liedern, die man später live covern könnte und eine Liste mit möglichen Bandnamen. Für die eine Liste brauchten wir 10 Minuten, für die andere mehrere Stunden. Zu covern gab´s massenhaft, aber die Vorschläge für die Bandnamen waren rar – auch nach 3 Stunden Kopfzerbrechen. Und fast alle davon gab es bereits in ähnlicher Form, meistens von Rock-Cover-Bands. Wenn man nicht mehr weiter weiß, frag man seine Freundin und Holgers Holdeste erstellte ebenfalls eine Liste mit möglichen Bandnamen. Darunter tauchte auch „The Armadillos“. Doch auch diesen Namen hatte bereits – wie sollte es auch anders sein – eine Coverband. Irgendwie kamen wir dann auf „Armed Armadillos“.

Der Bandname war da, Texte und Melodien vorhanden: Nun musste dies zu Liedgut verarbeitet werden, doch dazu benötigten wir einen Proberaum. Tja, und das war das Problem. Bei Philipp konnten wir jedenfalls nicht mehr proben, da sich die Nachbarn bereits beschwert hatten.

Ende des Jahres ist Stephan nach Leipzig gezogen, sodass wir zwar komplett aber als Band obdachlos waren.

Wie funktioniert die Band?

Was ist uns wichtig? Wer macht was und warum? Und was wollen wir überhaupt nicht? In jeder Band gibt es ein System, so auch bei uns.

Viele Bands haben einen Chef – wir versuchen es anders. Auch wenn jeder von uns sagt, es wäre „seine“ Band, was natürlich mehr Angeberei als die Wahrheit ist. Jeder macht das, was er am Besten kann. Philipp komponierte die Melodien, Holger schreibt die meisten Texte und Stephan ist für Technik und die Finanzen verantwortlich. Wir probieren es ohne Chef – jede Stimme hat das gleiche Gewicht. Bei manchen Dingen, zum Beispiel welche Texte wir nehmen, reicht die Mehrheit. Bei Anderen, zum Beispiel wo wir auftreten, braucht´s 100 Prozent.

Wir singen über alles, was uns in den Sinn kommt, außer über Politik und Religion. Natürlich hat jeder von uns seine eigene Meinung und die Nachrichten sehen wir auch, aber für Politik und Religion ist bei den Armed Armadillos kein Platz! Man muss nicht zig Lieder gegen Rechts schreiben, um gegen sie zu sein.

Gesucht und gefunden

Es heißt ja immer, dass man auf der Suche ist. Auf der Suche nach Erfolg, Liebe, Leidenschaft. Unsere Leidenschaft ist die Musik und auch wir waren lange auf der Suche. Der Suche nach einer passenden Band.

Holgers Suche dauerte knapp 3 Jahre, seit er nach Leipzig gekommen war. … doch dies änderte sich im Herbst 2010!

Bei einem Rock´n´Roll-Tanzkurs und lernte er Philipp kennen. Man verstand sich auf Anhieb, war auf einer Wellenlänge. Er wollte aber schon immer Richtung Psychobilly/Rockabilly, sodass der Kontrabass bereits vorhanden war. Als Philipp diesen sah, war sein Interesse geweckt. Denn wie das Leben so spielt, spielte er Gitarre. Bereits eine Woche später jamten sie zusammen in Philipps Wohnung. Gesucht und gefunden.

Kurze Zeit später kam Stephan hinzu, der regelmäßig in Leipzig verkehrte und passenderweise Schlagzeuger war.

Philipp und Stephan kannten sich bereits und damit stand unser Line-Up. Wir wollten zusammen eine Band gründen.